Samstag, 16. Mai 2015

It´s Reggae Time

Der Hippie unter den Quilts wird zum Babybettchen

Ich habe den Geist des Patchworks aufgenommen, indem ich aus alten Jeans und Stoffresten einen Ragquilt für unser Hundekörbchen genäht habe. Sozusagen ein Babybettchen, da unsere 11jährige "Schönheit" Baby heißt.

Das Bett ist noch gar nicht alt, aber nach der Wäsche war der Boden ganz fleckig und verwaschen. Okay, nun sieht mein Hund selbst aus wie ein Hippie, aber das hat sie nun auch nicht verdient. Also ran an den Ragquilt, dessen Herstellung ratzefatze erklärt, da easy zu nähen.

Die Beschreibung fällt entsprechend simpel aus. Zunächst habe ich 70 Quadrate aus alten Jeans (nur schwarze) à 12 cm für die Rückseite geschnitten. Dasselbe aus Stoffresten für die "jute Seite". Aus Vlies 70 Quadrate in nur 8 cm Größe. Eigentlich reicht für die Quadrate auch 10 cm und 8 cm Vlies aus, aber so ist es bequemer zu nähen, da das Vlies nicht im Weg ist.


Dann legt man 70 mal ein Stück Vlies auf die linke Seite eines Jeansquadrates und legt die rechte Seite eines Oberseitenquadrates darauf. Mit einer Nadel wird das Sandwich in der Mitte fixiert. 

Dann steppt man von Ecke zu Ecke quasi ein X. Wer hat, sollte einen Walking Foot nehmen. Dieses Nähmaschinenfüßchen hält die vielen Stofflagen besser zusammen. Es geht aber auch ohne.

Diese durch unser X gequilteten Sandwiches werden links auf links zusammengenäht. Wie üblich erst Reihen aus den Quadraten patchen und diese zum Schluss ebenfalls verbinden. Zwischendurch habe ich meine großzügige Nahtzugabe um etwa einen Zentimeter weggeschnitten. 

So sah das vorläufige Ergebnis aus, welches sich ziemlich steif und hart anfühlte. Dann begann die eigentliche Arbeit, die sich allerdings wunderbar auf der Terrasse erledigen ließ. Alle Nahtzugaben, die in diesem Fall nach außen zeigen, wurden im Abstand von maximal einem Zentimeter und fast bis an die Naht, eingeschnitten. Es gibt spezielle Scheren hierfür, welche ich nicht hatte. Ging auch so.

Dann ab mit dem Stück bei 40 Grad in die Waschmaschine. Damit die Maschine nicht vor lauter Flusen den Geist aufgibt, gab ich den Quilt in einen Wäschesack. Anschließend gab es die restliche Entflusung im Trockner ohne Wäschesack. Hier empfiehlt es sich in Abständen immer mal wieder das Flusensieb zu leeren. 

Et voilá!

Und Baby? Vom Ragquilt ist sie angetan, vom Posieren nicht.

Oh, ich sehe, was ihr denkt!

Euch wird das Baby furchtbar leid tun und ihr schwankt noch zwischen Tierschutz und Greenpeace. Soooo ein armer Hund mit so einem erbärmlich kleinen Körbchen! Pfui!

Ich kann euch beruhigen. Erstens ist es nur das Zweitkörbchen - wow - im Wohnzimmer und ich habe es im Fressnapf als XXL bestellt. Hier ist der Beweis, wie gut man sich da einkuscheln kann.

Dieses unscharfe Foto entstand am gestrigen Abend nachdem sich das Baby auf einem Ausflug verausgabt hat. Sie hat einen ganzen Wald aufgeräumt und stand bis zum Hals in irgendwelchen dubiosen Gewässern. Wie gut, dass man diesen pflegeleichten Ragquilt schnell wieder in die Waschmaschine werfen kann.

In der dreistündigen Wanderung hatte Baby illustre Gesellschaft. Haltet euch fest! Hier sind die komischen Weggefährten:

Ihr seht richtig. Es handelt sich um die Lamas der Familie Börger, die hobbymäßig solche Wanderungen durchführt. Wer Lust hat, wählt die Nummer 02931/7598. Ein paar Schnappschüsse will ich euch nicht vorenthalten.

Im nächsten Bild seht ihr Baby, die sich in irgendeinem Tümpel suhlt. Lama Pablo rümpft im Vordergrund hochnäsig die Nase.

Pablo und Baby mochten sich. Das Lama durfte sogar an Baby rumschnüffeln, was er auch immer wieder praktizierte. Als er jedoch das von Baby erlegte und erbeutete Super-Stöckchen beschnüffeln wollte, hörte der Spaß auf. Baby knurrte, Pablo schaute etwas konsterniert und damit war das Besitztum geklärt.

Hier ist nochmal Pablo, dessen Fell genauso voller Blätter und Geäst steckte wie von Baby.

Nun werde ich bei meinem Mann betteln gehen, weil ich auch so schöne Lamas haben möchte. Noch lehnt er wegen der vielen Arbeit ab. Mal sehen, was sich machen lässt. Ich könnte mich vor ihm schluchzend auf den Boden schmeißen. Das sieht jedoch nicht sehr vielversprechend aus. So plane ich einfach den nächsten Ausflug zu Klaus Börger und seinen haarigen Tierkindern. 

 

Bevor ich mich für heute verabschiede, möchte ich mich für eure lieben, lieben Kommentare bedanken und heiße die neuen Follower herzlich willkommen. Schön, dass ihr alle da seid!

Alles Liebe

eure Heike




 


5 Kommentare:

  1. Liebe Heike,

    dein hundekörbchen ist ne Wucht. Diese Technik,wollte ich auch schon immer mal ausprobieren.
    Aber nicht für den Hund, dann doch bitte als Plaid ;0)
    Super schön geworden das Teil.

    Liebste Grüße
    Nicole

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  2. Liebe Heike,
    was für ein toller Quilt für Baby, aber ein bisserl mehr Begeisterung wäre da von Seiten des Hundes schon angebracht gewesen, du machst dir so viel Arbeit und zauberst so ein Traumstück, da hätte er sich schon mal vor Freude rumtollen können....
    Ja der könnte schon noch ein wenig vom Emil lernen :-).
    Ooohhh so eine tolle Wanderung würde ich auch sehr gerne mitmachen, ich finde so Lamawanderungen toll, ich glaub bei uns im bayerischen Wald gibt es auch so was in der Art, da muss ich gleich mal gucken, ich liebe Lamas, na ja alle Tiere eigentlich.
    Ich drück dich liebe Heike und wünsch euch ein schönes Wochenende, Busserl von Tatjana

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  3. Liebe Heike,

    gerade gestern suchte ich nach einer Ankeitung für einen Rag Quilt und Verstand nur Bahnhof, da auf englisch und irgendwie auch unlogisch erklärt, also Daaaanke. Ich will nämlich bald einen für meine Freundin zum Geburtstag nähen, da kommt mir deine Anleitung mehr als gelegen :o).
    Schön, dass ich deinen Blog nun durch deine lieben Kommentare Bei mir entdeckt hab, du schreibst so witzig, das gefällt mir total gut, also bleib ich direkt mal hier ;o)))).
    Hab noch einen schönen Sonntag, liebste Grüße Constance

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  4. Liebe Heike,
    also das mit den Lamas würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen, nicht auszudenken, wenn sie auch so einen tollen Rag-Quilt wie Baby haben wollen und, du ahnst es, dass diese Exemplare dann wesentlich größer ausfallen müssten. Ich habe nämlich das Gefühl, dass Lamas beim Kuscheln nicht so wenig Platz beanspruchen wie unsere Hundis. Bruno liebt es auch eng, der hat sich sogar schon ins Katzenkörbchen gezwängt ;-) Der Ragquilt passt perfekt zu Baby und sieht dabei noch mächtig edel aus! Also nicht, dass ich Baby das Edle absprechen möchte, aber Quilt und Hund, die beiden bringen es - aber sowas von!!! Liebste Grüße von Martina

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  5. Liebste Heike,
    das Hundekörbchen ist exquisit geworden und Baby passt fabrlich perfekt dazu!
    Lamas - nun ja - ist das Dein Ernst? Bedenke, dass die Körbchen dafür sehr viel größer werden müssen!
    Herzliche Grüße
    Renate D.

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